Einführung
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Die Tour über die drei Pässe Col des Mosses, Col du Pillon und den Saanenmöser stellte die
zweite Etappe unserer Biketour zu Ostern dar. Sie sollte uns aus den Bergen in die Region um den Thunersee
bringen. Durch den ständigen Wechsel der Höhenlage zwischen Berg und Tal sollten wir uns immer wieder zwischen
vergehendem Winter und kommendem Frühing hin und her bewegen. Die angetroffenen Temperaturen sprachen jedoch eher
für die erstere dieser beiden Jahreszeiten.
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Tagebuchausschnitte
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Neue Wettersituation
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Über Nacht hatte sich die Wettersituation leider zum Schlechteren verändert. Der Himmel zeigte sich
dunkelgrau und die Landschaft schien aller Farben beraubt zu sein. Der Wald hob sich schwarz von den weissen
Schneefeldern ab und das gestrige Blau der Seeoberfläche des Lac de l'Hongrin war einem bleigrauen Ton
gewichen. Die Prognosen der professionellen Wetterfrösche wurden zu unserem Leidwesen wieder einmal
durch die Wirklichkeit widerlegt. Noch blieb es trocken, aber Niederschläge drohten jederzeit und ein kräftiger
Guss sollte uns am Nachmittag noch zu Teil werden.
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Endzeit in Les Mosses
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Nach dem kleinen Ausflug über die im Doppelbogen angelegte Staumauer, welche die aufgestauten Wassermassen
gegen die tiefe Schlucht des Hongrins abschliesst, kehrten wir auf der Militärstrasse nach La Lécherette
an der Passstrasse zum nahen Col des Mosses zurück. Auf deren Kulminationspunkt und im nachfolgenden Ort Les
Mosses fanden sich grosse leere Parkplätze, die vielleicht an die vergangene Wintersaison oder gar an vergangene
Zeiten erinnerten. Ein einsamer Langläufer, der noch seine Kreise drehte und die düstere Wetterlage
fügten sich zu einem Bild, das mit «Endzeitstimmung» überschrieben werden könnte.
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Ein halber Frühling im Ormont
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Die 500 Höhenmeter schneller Abfahrt runter nach Le Sépey ins Ormont brachte uns wieder dem Frühling
nahe. Grüne Wiesen und ein hellerer Himmel liessen die Hoffnung nach besserem Wetter aufkeimen, doch sollte dies
ein kurzes Intermezzo sein. Ein bisschen talaufwärts im Ormont-Dessus waren dann bereits erste Regentropfen zu
verspüren. Im Gegensatz zu Les Mosses machte aber Les Diablerets den Eindruck lediglich halbtot zu sein. Noch waren
Wintertouristen mit geschulterten Skiern auszumachen und die Gondelbahn nach Isenau hoch war auch noch in Betrieb.
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Über den Col du Pillon
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Bereits innerhalb des Dorfes von Les Diablerets begann die Passstrasse zum Col du Pillon ganz kräftig anzusteigen.
Dies verwunderte nicht allzusehr, waren doch nach Karte noch fast 400 Höhenmeter zu bewältigen und dies
verteilt auf etwas 4 Kilometer; macht so etwa 10 Prozent durchschnittliche Steigung. Keine schlechte Leistung, speziell
in Anbetracht, dass sie eigentlich noch quasi vor dem Frühstück erfolgte! Auf der Passhöhe lag
neben der Strasse noch meterhoch der Schnee und der Parkplatz der Bergbahn schien noch gut durch Wintersportler
besetzt zu sein.
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Mittagessen in Gsteig
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In der Abfahrt vom Col du Pillon hatte leichter Regen eingesetzt, was uns den Entscheid erleichterte, in Gsteig ein
Restaurant zum Mittagessen auf zu suchen. Die Speisekarte führte zahlreiche lokale Spezialitäten auf
und der «Suure Mocke» mundete mir in dieser Gaststätte sehr.
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Vom Tal der Saane ins jenes der Simme
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Leider war der Regen nach der Mittagspause nicht wie erhofft vorbei, sondern hatte im Gegenteil an Stärke
gewonnen. Bis in den mondänen Fremdenverkehrsort Gstaad fuhren wir dann im Dauerregen entlang der
jungen Saane, die uns am Vortag noch unter dem französischen Namen La Sarine Begleiter war. Erst
beim Aufstieg zum winterlichen Saanenmöser liessen die Niederschläge wieder nach. Auf Grund
der anhaltend nassen
Witterung entschlossen wir uns in Zweisimmen auf den Zug zu wechseln und nach Hause zu fahren.
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Vorhergehende Etappe dieser Tour
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Cols des Mosses et du Pillon 2006.
Der erste Abschnitt unserer Ostertour führte uns aus der zähringerschen Altstadt von Freiburg im Üchtland
hinaus über die saftigen Wiesen nach Süden. Nach dem obligaten Besuch des hoch auf einem das Tal dominierenden Hügel gelegenen
Tourismusmagneten Gruyères fuhren wir auf kleinen Nebensträsschen durchs obere Greyerzerlänchen.
Aus den Pays d'Enhaut erklommen entlang der eindrücklichen Gorge du Pissot etliche der Höhenmeter hoch gegen
den Col des Mosses, um dann schliesslich am Lac de l'Hongrin unser Zelt für die Nacht aufzuschlagen.
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