Durch New Delhi über den Yamuna nach Uttar Pradesh
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Im Morgengrauen
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Beim allerersten Morgengrauen füllten wir in der klimatisierten Halle noch alle unsere Wasserbidons, um für den Tag
gerüstet zu sein. Sobald es dann hell geworden war, verliessen wir den internationalen Flughafen Indira Ghandi und fuhren
Richtung City weg. Im Osten konnten wir durch den Dunst die Sonne als riesige rote Scheibe aufgehen sehen. Selbstverständlich
hielten wir uns an die linke Strassenseite, eine Verkehrsregel, welche Indien von seiner Hauptkolonialmacht England geerbt hatte.
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Irrfahrt durch New Delhi und über den Yamuna
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Schon kurz nach dem Flughafen war es mit der Herrlichkeit von Wegweisern vorbei, und wir suchten Rat bei Leuten am Strassenrand,
was jedoch nicht in allen Fällen erfolgreich verlief. Wir kurvten noch ein wenig in New Delhi herum, um dann urplötzlich
vor einer intakten alten Stadtmauer mit entsprechenden Toren zu stehen. Wir hatten nun Old Delhi touchiert, was auch von ziemlich
üblen Gerüchen begleitet war, nachdem wir uns vorher im südlichen, vornehmeren Teil der Hauptstadt aufgehalten
hatten. Immerhin konnten wir jetzt auf der Karte unseren Standpunkt ermitteln, welcher sich als «Delhi Gate» herausstellte. Wir
mussten uns fortan also wieder ein wenig südlich orientieren, um dann die Brücke über den Yamuna zu queren.
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Kleiderwechsel
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Inzwischen war es kaum 8 Uhr geworden und bereits machte uns die aufkommende Hitze des Tages zu schaffen. Wir wechselten
aus den normalen Kleidern in unsere Radlerkleider, obschon solch enges und and Armen und Beinen kurzes Outfit in den Augen
eines Inder als grenzenlose Obszönität erscheinen muss. Für den grössten Teil unserer Reise liessen wir
es dann damit bewenden, ohne je in irgendwelche Schwierigkeiten deswegen verwickelt zu werden. Wahrscheinlich gaben wir,
zusätzlich mit Velohelm versehen, ein solchermassen «extraterrestrisches» Bild ab, dass wir ehedem ausserhalb jeder Moral
anzusiedeln waren.
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In grösster Hitze durch Ghaziabad nach Meerut
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Neuerliche Irrfahrten in Uttar Pradesh
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Unsere ursprüngliche Absicht, unmittelbar östlich des Yamuna nordwärts zu fahren, mussten wir fallenlassen.
Einige vergebliche Versuche, die richtige Strasse ausfindig zu machen, scheiterten am Mangel an vertrauenswürdigen
Auskunftspersonen. Wir hatten noch nicht gelernt, die Leute richtig einzuschätzen und sind deshalb einige Kilometer
umsonst in der Gegend herumgeradelt. Schlussendlich erkoren wir Meerut zu unserem Tagesziel, und erreichten alsbald auch
Ghaziabad, welches einige wenige Wegweiser aufwies, wie auf beistehendem Bild zu erkennen ist.
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Eine grosse Hitze und ein ebensolcher Verkehr
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In der Zwischenzeit war die Temperatur auf über 40° angestiegen und da wir auf der linken Seite einer nordostwärts
orientierten Strasse fuhren, spendeten die am Strassenrand stehenden Bäume leider auch keinen Schatten. Ab und zu
mussten wir unsere Fahrt jetzt unterbrechen und bei einem der kleinen an der Strasse gelegenen Imbissbuden ein «Coca»,
«Pepsi» oder «Thumps up» oder ähnliches trinken. Der Verkehr war in der Zwischenzeit beträchtlich angeschwollen
und ein lautes Gehupe der Busse und Lastwagen erfüllte zusammen mit den russenden Abgasen der Dieselmotoren den Luftraum.
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Ein Hotel in Meerut, Uttar Pradesh
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Auf Hotelsuche in Indien
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Ein allererster Versuch, in Modinagar ein Hotel zu finden schlug mangels Sprachkenntnis fehl, so dass wir uns entschlossen, unser
Glück nochmals in der grösseren Stadt Meerut zu versuchen. Bei nunmehr etwa 45° schafften wir auch die letzten ca.
17 km Weg noch. Unterwegs kamen wir am Strassenrand an einer Reklametafel eines Hotels vorbei, was es uns erlaubte, uns dessen
Namen zu merken. Ein freundlicher Sikh auf einem Motorroller lotste uns dann schlussendlich zum betreffenden Hotel, nachdem wir
wiederum daran vorbeigefahren waren, ohne auf dieses aufmerksam zu werden.
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Klimatisiertes Zimmer im Hotel
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Den Nachmittag verbrachten wir im Hotelzimmer, das über eine einfache Klimaanlage verfügte, die falls nicht gerade der
Strom ausgefallen war, auch etwas Linderung von der Hitze bot. Nach dem Duschen mit kaltem Wasser von ca. 35° (!) war etwas
nachschlafen angesagt. Am Abend gingen wir noch etwas raus auf den Früchtemart und erstanden Bananen, Mangos und
eine Wassermelone. Wir haben mit den Marktleuten gehandelt, aber dann später eigentlich die Erfahrung gemacht, dass man
hier um die Lebensmittel kaum feilscht. Anschliessend suchten wir das Hotelrestaurant auf um unsere erste warme Mahlzeit in Indien
einzunehmen. Das Konsumierte kann durch anklicken der beistehenden Quittung auf der Rechnung nachgelesen werden.
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Nik Bieler in Ghaziabad, Uttar Pradesh
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Urs Burckhardt in Ghaziabad, Uttar Pradesh
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Rechnung im Kesar-Restaurant in Meerut
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