Mittwoch, 18. Juni 1997 4

Erste grössere Steigung nach Nahan


Über den Yamuna nach Yamunanagar nach Haryana
Fahrt auf dem «Holzweg»
Bei Sonnenaufgang verliessen wir Saharanpur in Richtung Nordwesten mit dem Ziel, heute noch die «Foothills» des Himalayas zu erreichen. Der Asphaltbelag auf der Strasse nach Yamunanagar war teilweise in schlechtem Zustand, wobei der unterliegende Schotterbelag zu Tage trat. Auffallend auf dieser Strecke war die enorme Anzahl von Fahrzeugen, wie Lastwagen, Traktoren, Pferde- , Esel- und Kamelfuhrwerke, die allesamt mit dem Transport von Holz beschäftigt waren. Dabei schien es sich hauptsächlich um Holz von Eukalyptus zu handeln. Die riesigen Holzlager vor der Stadt bestätigten den Eindruck, dass Yamunanagar offensichtlich ein Zentrum für die Holzverarbeitung ist, möglicherweise der Herstellung von Spanplatten.
Die Brücken am Yamuna
Wir fanden den Yamuna als kleines Rinnsal vor, das sich in einem enorm breiten und sandigen Bett dahinschlängelte. Dass der Fluss auch Hochwasser führen kann war aus dem Ausmass der beiden Brüchen, je für die Strasse und die Eisenbahn, ersichtlich. Diese spannten sich in vielen Bögen von einem Ufer zum andern.
Auf guten Strassen an den Fuss des Himalaya
Haryana
Der Staat Haryana hinterliess bei uns in vielerlei Hinsicht einen wohlhabenderen Eindruck als Uttar Pradesh. Die durchschnittliche Qualität der Strassen war auch in ländlichen Gegenden gut bis hervorragend. Zum Teil waren auch wieder Strassenschilder an wichtigen Kreuzungen angebracht, was uns die Orientierung doch sehr erleichterte, da wir uns nicht gerne völlig auf die Angaben der Einheimischen verlassen wollten.
Frühstück
In Jagadhri, wenige Kilometer nördlich von Yamunanagar, kauften wir auf dem Markte einige Früchte ein, die uns zum Frühstück dienen sollten. Dieses nahmen wir an der Strasse nach Bilaspur ein, wo wir wiederum die Wasserbidons an einer Bewässerungspumpe füllten.
Himalaya und Affen in Sicht
Obschon es sich um einen sonnigen Tag gehandelt hatte, war die Luft extrem dunstig mit einer Sichtweite kaum über etwa einen Kilometer. Deshalb waren wir bereits sehr nahe an den ersten Hügeln angelangt, als wird deren Anwesenheit endlich registrierten. In einem lockeren Wäldchen, welches wir gerade durchfuhren, querte auch ein Affe unsere Fahrbahn. In der Folge sollten wir noch regelmässig Affen zu Gesicht bekommen, die sich am Strassenrand tummelten oder in den nahen Felsböschungen herumkletterten.
Grenze zu den Bergen und Himachal Pradesh
Das Queren der Grenze zwischen Haryana und dem Staate Himachal Pradesh ist auch mit einem eindrücklichen Wechsel in der Landschaft verbunden. Obschon wir immer noch keine Fernsicht auf hohe Berge geniessen, so befinden wir uns ab jetzt doch eindeutig im Bergland, wie der Name «Himachal Pradesh» verspricht.
Heisser Aufstieg nach Nahan
Harter Aufstieg bei Backofenhitze
Bereits im Grenzort beginnt die Strasse zu steigen und überwindet eine erste Schwelle, um dann einem trockenenTal zu folgen. Die Mittagshitze hatte für ein Aufheizen der angrenzenden Felsen gesorgt, welche nun ihre ganze Energie erbarmungslos auf uns bergwärts kämpfende Radler zurückwarfen. Der nachfolgende 17 km lange Aufstieg nach der «Hill Station» Nahan gestaltete sich zu einer weiteren Ausdauerprüfung und machte das Einschalten von Pausen in kürzeren Abständen notwendig. Glücklicherweise verlief der zweite Abschnitt gröstenteils im lockeren Walde, was doch zumindest ein klein wenig mit Schatten verbunden war.
Nahan
Am früheren Nachmittag erreichten wir dann das auf einem Hügel in ca. 950 m gelegene Nahan, welches wir als unser Tagesziel auserkoren hatten. An den zentral gelegenen Fussballplatz angrenzend bezogen wir Quartier im  Hotel Renuka.
Aufenthalt in unserer ersten «Hill Station»
Marktbummel und Einkauf in Nahan
Obschon Nahan nicht besonders hoch liegt, zeigte das Thermometer am Nachmittag «nur» 32°, was wir im Vergleich zu den in der Ebene vorherrschenden Verhältnissen bereits als angenehm empfanden. Auf jeden Fall nutzten Urs und ich die Gelegenheit zu einem Rundgang durch das Städtchen und zu einem Bummel über den heimischen Markt. Dort versorgten wir uns mit einigen kleineren Vorräten und frischem Obst.
Nik hatte währendessen seine Zeit darauf verwendet, bei den Bikes eine technische Kontrolle durchzuführen und wichtige Teile zu schmieren.
Landstrasse bei Jagahdri, Haryana Schattige Landstrasse bei Jagahdri, Haryana
Nik und Urs in Jagahdri, Haryana Nik und Urs in Nik und Urs in Jagahdri, Haryana Jagahdri, Haryana
Hindutempel in Nahan, Himachal Pradesh Hindutempel in Nahan, Himachal Pradesh
Gemüsemarkt in Nahan, H.P. Gemüsemarkt in Nahan, H.P.
Gemüsemarkt in Nahan, H.P. Gemüsemarkt und Uhrturm in Nahan, H.P. Uhrturm in Nahan
Baum am Fussballplatz in Nahan, H.P. Blühender Baum am Fussballplatz in Nahan, H.P.
   

Reise-Beschreibung
Auswahl der Etappen Tagebuchseiten dieser Etappe
Durch die Indischen Ebenen In der Hitze durch Delhi nach Meerut
In den Vorbergen des Himalaya Nordwärts durch ländliches Uttar Pradesh
Auf der «Haute Route» des Himalaya nach Ladakh Erste grössere Steigung nach Nahan
Erholungsurlaub in der «Touristenmetropole» Leh  
Durch die grossen Flusstäler via Kargil nach Zanskar  
Mit Pferdetrek über den Shingo La zurück ins Lahaul  
Abschied von Lahaul, Erholung in Manali  
«Shopping» in Delhi und Ausflug zum «Taj Mahal» Nächster Tag: von Nahan nach Solan

Foto Gallerien
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Übersicht
Startseite Himalaya-Tour. Einführung zur Reise in den indischen Himalaya und Übersicht mit Kurzbeschrieb der einzelnen Etappen.

Heinz Rüegger - 15.04.2007 HOME