Unserem ersten 3000er Pass entgegen
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Durch enge Täler und schöne Bergdörfer
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Der Tag kündigte sich mit lautem Vogelgezwitscher an, das wir, erstmals in der freien Natur schlafend, hoch
schätzten. Zudem war das Wetter einfach prachtvoll.
Wir verliessen Ani früh am Morgen, um am heutigen Tag den ersten «richtigen» Pass, den
Jalori Jut in Angriff zu nehmen. Die Strasse verlief vorerst einige Kilometer im engen Tal, dem Flüsschen folgend,
um dann dem Hang entlang in die Gegenrichtung zu verlaufen. Bald einmal erreichten wir in der Höhe die ersten kleinen
Bergdörfer, deren nächtliche Lichter wir in der vorhergehenden Nacht fast senkrecht über uns gesehen
hatten. In langgezogenen Schleifen führte die Strasse weiter, immer an Höhe gewinnend, entlang fruchtbarer
Äcker, die mit Kartoffeln und Getreide bepflanzt waren. Im Gegensatz zu was wir in den Talorten beobachtet hatten,
war in dieser Höhenlage die Getreideernte noch nicht erfolgt.
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Ein steiler Aufstieg hinter Khanag
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Bettina Selby schreibt zum Jalori Jut, den sie früh im Jahr, als noch Schnee auf dem Pass lag, von Norden kommend
überquerte:
« Bevor ich am folgenden Morgen weiterfuhr, versuchte ich vom Chowkidar zu erfahren, ob der Jalori-Pass offen
war..... Als einziges konnte ich in Erfahrung bringen, dass die Strasse kolossal steil sei. Dies war auch wirklich der Fall, wie
ich sogleich bemerken sollte. »
Ihre Einschätzung über die südliche Seite:
« .. denn auf dieser Seite lag ebensoviel Schnee, und der Hang war beträchtlich steiler. »
Obschon wir den Pass in einer wesentlich freudlicheren Saison überqueren konnten, und auch im allgemeinen die
Schilderungen der Autorin für masslos übertrieben halten, mussten wir Ihr zugestehen, dass der Abschnitt
von Khanag bis zum ersten Dorf (Shoja) auf der Nordseite zu den mit Abstand steilsten Strecken gehörte, die wir
auf unserer Tour zu bewältigen hatten.
Die Karte weist die Höhendifferenz zur Passhöhe mit je ca. 550 m aus, wobei die Distanz jeweils 7 und 5 km
betragen soll. Die Strasse befand sich zum Glück in gutem Zustand mit einem durchgehenden Teerbelag, obschon
wir ursprünglich damit gerechnet hatten, im oberen Teil Schotterabschnitte anzutreffen. Das erhöhte die
Griffigkeit und ermöglichte es, die Passhöhe fahrend, wenn auch unter grossem Kraftverschleiss, zu erreichen.
In den obersten paar Kilometern geht der Nadelwald in einen stark bemoosten, schönen Laubwald über.
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Über den Scheitelpunkt des Jalori Jut
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Ein Gewitterregen auf der Passhöhe
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Kaum hatten Urs und ich die Passhöhe des Jalori Jut erreicht, verdüsterte sich der Himmel und die umliegenden
Erhebungen verschwanden in den Wolken. Erste Regentropfen gingen nieder und man vernahm Donnergrollen in der Ferne.
Als Nik uns kurze Zeit später ebenfalls erreichte kam heftiger Wind auf und der Regenfall ging gerade in Hagel
über. Uns blieb nicht viel anderes übrig, als in einer nahegelegenen Imbissstube Unterschlupf zu finden und
den Unterbruch zu einem Mittagessen mit «Reis und Dhal» zu nutzen.
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Eine wichtige Nachricht
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Vor dem Strassencafé trafen wir mit einem süwärts reisenen Westler zusammen, welcher uns die
für unser Weiterkommen wichtige Nachricht bereithielt, dass die Strasse von Manali nach soeben aufgegangen sei.
Welch perfekte Zeitabstimmung!
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Höhenbestimmung
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Der Scheitelpunkt des Jalori Jut wird auf der Himachal Pradesh Karte mit 3223 m angegeben, was auch den Angaben auf
den Kilometersteinen am Wegesrand entspricht. Die von uns mittels GPS gemesse Höhe liegt jedoch bei 3100 m,
was ebenfalls den offiziellen Angaben entspricht (?), aber von Norden her ausgemessen!
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Eine schnelle Abfahrt in wieder wärmere Gefielde
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Nachdem sich das Gewitter verzogen hatte, stiegen wir wieder auf die Räder, um die lange Passabfahrt in Angriff
zu nehmen. Nach dem Gewitter war es in der Höhenlage relativ kühl geworden, doch die Temperatur stieg
mit jedem talwärts zurückgelegten Kilometer wiederum merklich an. Nach etwas weniger als einer Stunde
hatten wir den bedeutenden Marktflecken Banjar auf 1524 m erreicht Der Himmel war zu diesem Zeitpunkt wieder klar
und die Sonne liess meinen nassen Rucksack wieder trocknen.
Bis nach Larji, dem auserkorenen Etappenhalt, waren noch 21 harte Kilometer im Gegenwind und bei etlichen, kleineren
Gegensteigungen zurückzulegen.
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Im Guesthouse von Larji
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Der Chowkidar ergreift die Gelegenheit
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Von den Strapazen des Tages müde kamen wir in Larji an und bogen sogleich beim Schild, welches das PWD
Guesthouse ankündigt in die Hofeinfahrt ein. Zuerst sah es einmal mehr nicht so toll aus. Der Verwalter schien
unwillig zu sein und berief sich vorerst darauf, dass das Haus voll sei. Wir insistierten jedoch noch geringfügig
und tatsächlich zeichnete sich eine Gelegenheit ab. Jedenfalls kriegten wir einen Raum im Erdgeschoss, welcher
einen ganz brauchbaren Eindruck hinterliess. Dass wir die Zimmermiete am gleichen Abend zu bezahlen hatten,
kombiniert mit dem Hinweis die Formalitäten am nächsten Morgen vor der Abreise zu erledigen,
bestärkete uns im Gedanken, dass der Chowkidar die Gelegenheit wahrnehmen will, um ein für indische
Verhältnisse gar nicht so kleines Vermögen zu machen. Selbstverständlich zeigte sich am folgenden
Morgen niemand unglücklich, als wir die Stätte ohne Erledigung der Formalitäten verliessen.
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Nachtessen bei der Kontrollstelle an der Brücke
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Der Verwalter solcher Gasthäser sorgt normalerweise auch für die Verköstigung seiner Gäste.
Wir wurden jedoch auf die entsprechenden Einrichtungen im Dorf verwiesen, so dass wir nach Erledigung der
täglichen Wäsche noch einen kleinen Spaziergang durch das Dorf unternahmen und schliesslich auf ein
paar wenige Verpflegungsstätten am andern Ende der Ortschaft trafen. Dort, an der Brücke über den
Flusses, befindet sich auch eine Kontrollstelle für die Busse und Lastwagen und natürlicherweise nutzen
einige Imbissbudenbesitzer die Gunst dieser Situation, um die wartenden Passagiere als Kunden zu bewirten.
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Tal nördlich von Ani
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Nik am Jalori Jut
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Aufstieg zum Jalori Jut, Kilometerstein Kullu = 97 km
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Nik und Urs im Aufstieg zum Jalori Jut
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Scheitelpunkt des Jalori Jut
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Dorf am Jalori Jut
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Dörfer in der Abfahrt vom Jalori Jut
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Guest House in Larji
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