Eine krisenhafte Nacht mit gesundheitlichen Problemen
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Eine späte Weiterfahrt
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Leider hatten Urs und Nik keine gute Nacht verbracht und blieben deshalb noch bis spät in den Morgen hinein
in den Schlafsäcken liegen. Währenddessen vertrieb ich mir die Zeit mit der Neuorganisation meines
Gepäckes, dem Unterhalt des Velos und eingehendem Kartenstudium.
Ich bin mir sicher, dass wir diesen Übernachtungs platz weit über Gebühr beanspruchten, und
die lokale Umgebung mit unserem Klopapier ziemlich belasteten. Auf jeden Fall hatten wir, in Anlehnung an den
Namen der nächsten etwas grösseren Dorfes (Jispa), den Ort schnell einmal mit dem Übernahmen
«Scheisspa» belegt.
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Weiterfahrt zum Checkpoint in Darcha
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Im Flusstal aufwärts nach Jispa und Darcha
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Um die Mittagszeit konnten wir uns dann an die Weiterfahrt nach Darcha wagen. Die Strasse verlief ohne nennenswerte
Steigungen meistens auf dem Talgrunde. Jispa ist ein etwas grösserer Ort auf dem Weg nach Darcha und verfügt
über einen grossen und modernen Hotelkomplex.
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Checkpoint Darcha
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In Darcha befindet sich ein weiterer Checkpoint der indischen Polizei. Dieser ist sehr improvisiert in einem Zelt untergebracht,
wo ein Offizier die Daten aus dem Pass in ein grosses Buch einträgt. Es scheint ganz offensichtlich, dass an diesem weit
abgelegenen Ort in den Bergen kein staatlicher Repräsentationsbau notwendig erscheint. Nach der Erledigung der
Formälitäten tranken wir noch ein Pepsi in einer an der Strasse gelegenen Imbissbuden.
In Darcha befindet sich ausserdem der Endpunkt der Trekkingroute von Zanskar über den Shingo La, eine Route,
welche wir in unserer Planung als Rückweg ins Auge gefasst hatten.
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Darcha-Sumdo?
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Wir hatten eigentlich erwartet, dass wir nach den paar Hütten rund um den Checkpoint noch ein Dorf erreichen sollten,
in welchem sich ein medizinischer Hilfsposten befinden sollte. Insbesondere Urs wollte sich in dieser Station gerne beraten
lassen. Offenbar hatten wir die Lokalität aber irgendwie verpasst.
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Nach Patseo am Aufstieg zum Baralacha La
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Aufstief am Trockenhang
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Eine unzugängliche Schlucht versperrt den nach Darcha den direkten Zugang zum Tal, welches zum Baralacha La
führt. Die Strasse steigt deshalb vorerst einmal in einigen Kehren am nach Süden ausgerichteten Hang empor
und folgt dann lange weit oberhalb des Flussniveaus dem Steilhang. Das Gebiet ist aussergewöhnlich trocken, so
dass wir lange keine Möglichkeit finden, unsere zur Neige gegangenen Wasservorräte wieder zu ergänzen.
Meine beiden Kollegen sind heute ziemlich entkräftet, so dass wir ausserdem nur sehr langsam vorankommen.
Niergends findet sich zudem ein Plätzchen, das flach und gross genug wäre, um unser Zelt aufzustellen.
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Patseo, ein Geisterdorf
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Gut zwei Stunden nach Darcha erreichen wir Patseo, wo sich das Tal weitet und die Strasse wieder das Niveau des
Flusses erreicht. Nach der Brücke findet sich eine kleinere Ansammlung von Wellblechhütten. Urs glaubt
an eine Möglichkeit, einen festen Platz zum übernachten ausfindig machen zu können. Doch die einzige
Person, welche zugegen ist, versichert, dass der Verwalter abwesend sei, und deshalb nichts zu machen sei. Wir entschliessen
uns deshalb einige hundert Meter zurück über den Fluss zu fahren, wo wir vorhin etwas oberhalb der Strasse einen
geeigneten Zeltpalt ausgemacht hatten.
Nach dem Verzehr einer Reismahlzeit verzogen wir uns vor dem aufkommenden Nieselregen in die Schlafsäcke, um nach
diesem «Krisentag» auf einen besseren zu hoffen.
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Landschaft zwischen Gemur und Darcha
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Nik auf der Strasse von Koksar nach Tandi
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Flusslandschaft kurz vor Darcha
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Strasse kurz vor Darcha
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Blick auf das Dorf Patseo
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