Mittwoch, 09. Juli 1997 25

Lamayuru Gompa und Photu La


Ein Missverständnis am Morgen
Wegfahrt im Ärger
Ein kleineres Missverständnis prägte den frühen Morgen: Nik kam als letzter aus dem Schlafsack und unsere Vorbereitungen waren zur Abfahrt waren schon recht weit gediehen, so dass wir uns bereits dem Frühstück zugewandt hatten. Aus irgend einem Grunde hatte er wohl angenommen, dass wir alles Brot alleine aufgefressen h&ätten und ist deshalb, nach einem schnellen Zusammenpacken, wutentbrannt und ohne Worte zu verlieren losgeradelt. Urs und ich staunten nur und hatten dann noch das Zelt zusammenzupacken, bevor wir selbt uns auch auf den Weg machen konnten.
1. resp. 2. Frühstück in Khalsi
Wir trafen uns dann in Khalsi wieder, wo Nik bereits in einer Imbissstube sass. Wir setzten uns ebenfalls hin und bestellten etwas Reis und Dhal zu einem weiteren Morgenessen und bereinigten die Situation mit Nik.
Kurvenreicher Aufstieg nach Lamayuru
Tiefster Punkt seit Wochen
Kurz hinter Khalsi mussten wir unsere Fahrt ein weiteres Mal kurz unterbrechen, um unsere Passdaten bei einem Checkpoint der Polizei registrieren zu lassen. Nach einer kurzen Abfahrt erreichten wir dann die Brücke über den Indus und damit den geographisch tiefsten gelegenen Punkt seit längerer Zeit. Während der Fluss seine allgemeine Richtung vorerst beibehät und und fortan durch das pakistanische Baltistan fliesst, drehen wir nun kurz Richtung Süden, um dann weiterhin einen Westkurs einzuschlagen.
Ein kurvenreicher Aufstieg nach Lamayuru
Nach der Brücke folgte die Strasse vorerst einmal einem Seitental, das in Richtung Wanla führt. Gemessen an der Zahl der parkierten Lastwagen schien dieser schattige Ort bei den Chauffeuren sehr beliebt zum Übernachten oder auch nur zum Waschen der Fahrzeuge zu sein.
Mit einer Haarnadelkurve nach rechts verliessen wir das Tal und erklommen dann in vielen abwechslungsreich angelegten Kurven einen kahlen Steilhang, um nach Überwindung der ersten Stufe vor einer wahrhaft mondähnlichen Landschaft in hellen Gelb- und Ockertönen zu stehen. Dahinter zeichnete sich das Dorf Lamayuru mit seinem bekannten Kloster ab. Dieses wird jedoch von der Strasse weit oberhalb am Hang umgangen, womit wir den Klosterkomplex quasi aus der Vogelperspektive zu Gesicht bekamen. Üblicherweise wird das Kloster aus einer Bodenperspektive abgebildet, was den möglicherweise gewünschten Eindruck von Himmelsnähe erweckt.
Ein Restaurant-Erlebnis
Ausserhalb von Lamayuru machten wir kurz in einem Restaurant Station, um die rare Gelegenheit zu nutzen, ein gutes Mittagessen einnehmen zu können. Dazu haben wir recht viel getrunken, da es bereits wieder ziemlich warm geworden war und wir in der letzten Nacht mit Flüssigkeit doch etwas zu kurz gekommen waren. Weil es uns recht gut schmeckte waren wir bereits etwa beim dritten Gang angelangt, als sich ein amerikanisches Pärchen zu uns an den grossen Tisch setzte und mit uns ein Gespräch anfing. Mit ihren Bemerkungen über Delhi und dessen Hilton Hotel qualifizierte sich die Frau in unseren Augen bald einmal als ziemlich «schicki - micki». Einen Höhepunkt erlebte diese Geisteshaltung als ihr (auf unsere Empfehlung hin) ein vegetarisches Mahl serviert wurde, welches sie in Bausch und Bogen zurückwies, weil in der benützten Pfanne schon einmal Fleisch gekocht worden wäre!!! Wir staunten und sahen uns ungläubig an, hätten wir doch sofort ein Fleischgericht bestellt, wäche auch nur ein solches auf der Karte vermerkt gewesen. Die Bedienung reagierte auch mit völligem Unverständnis und ihrem Begleiter was das ganze Theater offensichtlich peinlich.
Auf dem Photu La
Aufstieg zum Pass
Bei teilweise Wolkenbedeckung, die plötzlich aufgekommen war, setzten wir den Aufstieg zum Photu La weiter. Dies bedeute die Überwindung weiterer 15 km um den mit 4100 m höchsten Punkt auf der Srinagar - Leh Road zu erreichen.
Fahrt ins Tal
Oben angekommen standen wir einem heftigen Wind gegenüber, der uns in abgeschwächter Form bis weit ins Tal hinunter begleitete. Nach rasanter Fahrt ins erste Dorf, welches durch schön gepflegte Gerstenfelder auffiel, verengte sich das Tal um kurz darauf in einen sehr ariden Abschnitt zu münden, der durch starke Erosionserscheinungen geprägt war.
Bod Karbu
In Bod Karbu füllten wir unter den kritischen Augen der Dorfjugend, welche gerade aus dem Schulunterricht entlassen worden war, an einem Bewässerungskanal unsere Wasservorräte auf, um auf eine Nacht in trockener Gegend vorbereitet zu sein. Wir fanden dann jedoch einen geeigneten Platz zum Kampieren, welcher Zugang zu einem Wasserkanal bot.
Strassenkehren aus dem Industal hoch nach Lamayuru Strassenkehren aus dem Industal hoch nach Lamayuru
Helle Gesteinsformationen unterhalb von Lamayuru Helle Gesteinsformationen Dorf und Gompa von Lamayuru Klosterdorf Lamayuru
Dorf und Gompa von Lamayuru Dorf und Gompa von Lamayuru von oben gesehen
Nik erreicht die Passhöhe des Photu La Nik erreicht die Passhöhe des Photu La
Blick vom Photu La ins nächste Tal Blick vom Photu La ins nächste Tal
Sangeluma Tal bei Bod Karbu Felder im Sangeluma Tal bei Bod Karbu
   

Reise-Beschreibung
Auswahl der Etappen Tagebuchseiten dieser Etappe
Durch die Indischen Ebenen Durch die Schluchten des Indus
In den Vorbergen des Himalaya Lamayuru Gompa und Photu La
Auf der «Haute Route» des Himalaya nach Ladakh Namika La und Wakha Chu Tal
Erholungsurlaub in der «Touristenmetropole» Leh Durchs Suru Tal zum Nun Kun Massiv
Durch die grossen Flusstäler via Kargil nach Zanskar Durchs Hochtal zum Pensi La
Mit Pferdetrek über den Shingo La zurück ins Lahaul Durch Zanskar nach Padum
Abschied von Lahaul, Erholung in Manali Trek-Vorbereitungen in Padum
«Shopping» in Delhi und Ausflug zum «Taj Mahal»  

Foto Gallerien
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Reise in Bildern. Die in den Textteilen zur Illustration verwendeten Bilder im Grossformat in getrenntem Fenster angezeigt.
Übersicht
Startseite Himalaya-Tour. Einführung zur Reise in den indischen Himalaya und Übersicht mit Kurzbeschrieb der einzelnen Etappen.

Heinz Rüegger - 29.05.2007 HOME