Durchs untere Suru Tal
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Vorerst ruhte der Verkehr
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Am frühen Morgen machte ich mich auf, um in der Stadt ein paar Brötchen und
Mangokonfiture für das Frühstück zu erstehen. Dabei wurde ich gewahr,
dass die ganze Stadt mit einer riesigen, stehenden Lastwagenkolonne verstopft war. Von
andern Reisenden, welche Kargil an diesem Tag verlassen wollten, erfuhren wir später,
dass die Strasse nach Kashmir geschlossen wäre. Wir konnten jedoch nich in Erfahrung
bringen, ob die Behörden auf Grund der nächtlichen Unruhen sich zum Schliessen
der Verkehrswege entschlossen hatten, oder ob ein Streik die Strasse blockierte. Wir hatten
aber mit unsern Velos keine Schwierigkeiten in Richtung Zanskar weiterzureisen.
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Die «One Pen» Kinder
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Die Strasse verlief am heutigen Tag mehr oder weniger entlang des Suru Flusses, welcher
speziell im unteren Teil ein grosses Wasservolumen und eine hohe Fliessgeschwindigkeit
aufwies. Die ersten 40 km bis Sanku waren durch viele Dörfer geprägt, die inmitten
schöner intensiv genutzter Felder lagen. Das Passieren der Siedlungen geriet hier vielfach
zu einem Spiessrutenlauf wegen der vielen Kinder, die fast aus einem Munde «One
Pen», «One Pen» riefen und neben uns herrannten. Wir müssen
zugeben, dass dieses Gebaren uns nach einer gewissen Zeit ziemlich auf die Nerven ging.
Trotzdem wiederholte sich das Prozedere von Dorf zu Dorf, bis wir wieder den buddhistisch
geprägten Kulturkreis erreichten. Es sollte aber trotzdem nicht auf einen unmittelbaren
Zusammenhang mit der vorherrschenden Religion geschlossen werden, wurden wir doch
später auf dem Shingo La Trek ständig um «Bon Bon» «Bon
Bon» angegangen, was unschwer auf einen frankophonen, d.h. spezifisch touristischen
Ursprung schliessen liess.
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Eine Schlucht am Ende des unteren Tals
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In Sanku, einem regionalen Zentrum im unteren Surutal machten wir in einem Restaurant an der
Strasse halt, um etwas zu Essen und zu Trinken. Nach dem Ort wechselte die Strasse für
einige Kilometer auf die rechte Talseite. An einem kleinen klaren Zufluss fü,llten wir die
Wasserflaschen und trafen dabei auf ein paar Männer, die sich bei uns für kurze
Zeit niederliessen und dem Geschehen aufmerksam zuschauten. Nach dem erneuten Queren des
Flusses über eine Brücke in Eisenkonstruktion, wie sie oft bei Eisenbahnen
Verwendung findet tauchten wir in eine Schlucht ein, welche das Ende des unteren Surutals markierte.
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Weiter im mittleren Suru Tal
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Erster Blick auf den Nun Kun
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Nach der Passage durch die enge Schlucht gelangten wir auf ein paar wenigen Strassenkehren,
welche durch Wiesen mit herrlichen Wildblumen angelegt war, auf eine höhere Stufe des
Surutals. Von dort eröffnete sich ü,berraschenderweise ein erster Blick auf die weisse
Pyramide des Nuns. Obschon wir nun mit jeder Pedalumdrehung näher an diesen
höchsten Berg in der Region herankamen, sollte er sich nie mehr in der gleichen Pracht zeigen.
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Mittagessen in Panikhar
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Nach dem Überwinden der Steilstufe gelangten wir in ein breiteres aber doch sehr wildes
Hochtal. Die Strasse in diesem Abschnitt war oft recht sandig aber noch gut befahrbar. In Panikhar,
dem Hauptort des mittleren Surutals machten wir in einem an der Strassen gelegenen Restaurant halt,
um etwas zu essen.
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Drei Radler aus dem Sütirol
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Südlich von Panikhar kamen uns doch 3 Mountainbiker entgegen! Es stellte sich schnell heraus,
dass diese aus dem Südtirol stammen und dass wir uns deshalb in Deutsch unterhalten konnten.
Sie hatten ihre Tour in Manali begonnen und waren dann ohne Trekkinghilfe über den Shingo La
nach Padum gekommen. Auf ihrem Rückweg wollten sie dieselbe Strecke befahren, welche wir
gekommen waren. Sie führten erstaunlich wenig Gepäck mit sich, verfügten weder
über ein richtiges Zelt, noch Medikamente und hatten ausserdem fast nichts zum Essen dabei.
Wir gaben ihnen ein paar wenige Tips, betreffs Verpflegungs- und Unterkunftsmöglichkeiten
auf den nächsten Streckenabschnitten, und wünschten ihnen dann gute Weiterfahrt.
Obschon wir die drei später zwischen Darcha und Kyelong wiedergesehen hatten, so fehlt uns
leider ihre Anschrift.
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Lagerplatz am Fuss des Nun Kun Massivs
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Hervorragender Campingplatz
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Kurz hinter dem Dorfe Tongul wechselt die Piste auf die rechte Seite des Suruflusses. Nach dem
Passieren der Brücke erfolgte ein Anstieg durch eine Schlucht. Darin fanden wir einen
ausgezeichneten Platz zum Zelten und oberhalb der Strasse sogar eine gefasste Quelle.Auf der
andern Seite des Flusses erblickt man die Nordwestflanken des Nun Kun Massivs, zu dessen Fuss
wir lagerten.
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Bewässerungslandwirtschaft im Surutal
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Passage durch Felslandschaft vor Lankarche
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Besuch von Einheimischen bei Chhanra
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Brücke über die
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Schlucht des Surus
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Surufluss und Bergkette mit NunKun
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Suru-Hochtal südlich von Panikhar
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