Im Bus von Delhi nach Agra
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Delhi Stadtrundfahrt
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Es war unser zweitletzter Tag in Indien und wir unternahmrn noch einen Busausflug nach Agra, um
den «Taj Mahal» und das «rote Fort» zu besichtigen. Tagwache war um Viertel vor sechs Uhr.
Nachdem wir dass bereits am Vortag bestellte Frühstück eingenommen hatten,
wurden wir auch schon mit einem Bus vom Hotel abgeholt. Dass es nun zügig nach Agra gehen
würde erwies sich bald einmal als Trugschluss. Vorerst kurvten wir noch in Delhi von einem
Hotel zum nächsten, um weitere Ausflügler aufzubehmen. Dabei wurde der Verkehr in der Stadt im stärker,
und somit das Vorwärtskommen entsprechend langsamer. Nach etwa zwei Stunden unfreiwilliger Stadtrundfahrt
war der Bus endlich mit indischen und ausländischen Touristen vollbesetzt.
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Unterwegs nach Agra
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Wir konnten Delhi alsbald endlich Richtung Süden verlassen. Leider entpuppte sich die in der Karte als
Schnellstrasse aufgeführte Verbindung nach Agra grösstenteils als eine der typisch-indischen Landstrassen.
Damit einhergehend die übliche
Betriebsamkeit was kaum Geschwindigkeiten höher als ca 40 kmh erlaubte, trotz recht abenteuerlicher
Fahrweise des Chauffeurs. Unterwegs dann noch ein «Znünihalt» in einem an der Strasse gelegenen kleinen
Restaurant bevor agramässig anmutende Gebäude langsam in Sicht kamen.
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Monsunregen in Agra
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Endlich waren wir in Agra angekommen! Aber vorerst einmal standen nicht die
Besichtigungen historischer Gebäude auf dem Programm, sondern der Bus steuerte
auf direktem Wege ein abgelegenes Restaurant an. Hier wurden wir nicht nur mit
Massenabfertigung konfrontiert, sondern auch mit einem ganz gehörigen Schuss
Monsunregen, welcher innert kürzester Zeit die Strassen mit Pfützen
übersähte. Glücklicherweise dauerte dieser Wolkenbruch nur kurz, um
alsbald einem Dampfbad Platz zu machen.
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Im roten Fort von Agra
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Festung der Moguln am Yamuna
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Das rote Fort, welches seinen Namen dem zum Bau verwendeten Sandstein verdankt,
geht auf die Herrschaft der muslimischen Moguln in Indien zurück.
Diese hatten an den strategisch
wichtigen Positionen entlang des Yamuna, z.B. auch in Delhi, starke Befestigungsanlagen
errichtet. Vergegenwärtigt man sich ihre Lage in den grossen Ebenen, so
fällt es zunächst vielleicht schwer die strategische Bedeutung zu
verstehen. Beim zweiten Gedanken an die indische Geographie mit dem unüberwindlichen
Himalalaya im Norden und den ebenso schlecht passierbaren Wüsten Rajasthans
ergibt sich eigentlich kein allzu breiter Korridor von Nordosten in die fruchtbaren
grossen Ebenen der Flüsse Yamuna und Ganges.
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Im Innern des Forts
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Um nach Innen zu gelangen, musste man vorerst einmal den Wall der Souvenirverkäfer
hinter sich bringen und dann durch enge Zugangstore die beiden konzentrisch
angelegten Schutzwälle passieren. Anschliessend befand man sich in einem
gepflegten Innenhof um welchen sich die wichtigen Gebäde gruppierten.
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Blick zum Taj Mahal
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Von der kleinen Audienzhalle aus, welche ebenfalls in weissem Marmor gehalten ist,
geniesst man einen schönen Ausblick auf das Taj Mahal. Der Legende nach soll
der Herrscher, welcher das bedeutende Grabmal hatte erbauen lassen, an diesem
Ort gefangen gehalten worden sein, und musste somit täglich dessen ansichtig
sein. Für sich selber hatte er ebenfalls ein Monument geplant gehabt, dessen
Baumaterial aus schwarzem Alabaster hätte bestehen sollen. Doch es kam nie
Ausführung dieses Projektes.
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Das Taj Mahal, Mausoleum in Marmor
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Vorerst zum Souvenir-Laden
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Wer geglaubt hatte, dass wir uns nach dem Besteigen des Buses nun direkt zum
Besuch des Taj Mahals aufmachen würden sah sich wieder einmal getäuscht.
Die Touristenheerde wurde vorerst vor eine Manufaktur, welche Kunsthandwerkszeug
herstellt gekarrt, damit die sicher notwendigen Einkäfe (ohne störende
Konkurrenz notabene) getätigt werden konnten. Endlich dann die Weiterfahrt
zum erklärten Ziel unseres Ausfluges, wobei der Tag sich bereits zu Ende neigte
und wir das Licht schwinden sahen.
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Ein beeindruckender Gebäudekomplex
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Das Taj Mahal besteht nicht nur aus dem eigentlichen Mausoleum, das so oft abgebildet
sich findet, sondern ist ein grosser von einer roten Mauer umgebener
Komplex mit weiten, offenen Innenflächen.
Nach dem Passieren des Mauerabschnittes mit dem Eingangstor erreicht man zuerst den
inneren Bereich mit einer zusätzlichen Toranlage, durch welche man bereits
einen Blick auf das weisse, mit den vier Minaretten geschmückte Mausoleum
werfen kann. Zwischen dem inneren Tor und dem Marmorbau erstreckt sich der
bekannte Teich.
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Das marmorne Mausoleum
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Vor dem Betreten des eigentlichen Sakralbaus werden die Schuhe ausgezogen und
ins Depot gegeben. Bei unserem Besuch hat es zeitweise geregnet und der ganze
Platz war entsprechend nass, doch mit der hohen Temperatur verbunden war es doch
ganz angenehm den Rundgang ums Gebäde auf der Terrasse zu vollenden. Während
das Äussere ganz in schlichtem Weiss gehalten ist, so dominieren im Innern
reiche Intarsienarbeiten mit verschiedenen Schmucksteinen und Schmuckmetallen.
Die gleiche Technik wird auch kopiert in der Herstellung von steinernen
Schmuckschatullen, die in Agra überall angeboten werden.
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In der Nacht zurück nach Delhi
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Mathura und Vrindaban
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Wir verliessen Agra auf der nördlichen Ausfallstrasse während sich die
Nacht langsam über das Land senkte. Unsere Besichtigungstour war damit aber
noch nicht zu Ende gekommen, verliess der Bus doch schon nach einer kurzen Strecke
die Hauptstrasse, um auf eine kleine Landstrasse in nordöstlicher Richtung einzubiegen.
Wir gelangten nach Vrindaban, welches zusammen mit Mathura als Geburts- und Lebensort
von Krishna gilt und dementsprechend eine grosse Bedeutung bei den Hindis
geniesst.
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Der Hauptschrein
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Wir wollten uns ursprünglich den indischen Touristen anschliessen und den
Haupttempel besichtigen. Die Sicherheitsvorschriften und deren Kontrolle waren aber
derart rigoros, dass wir auf den geplanten Besuch schliesslich verzichteten, weil
wir beispielsweise unsere Fotoapparate nicht im unbewachten Bus zurücklassen
wollten. Schliesslich machten wir einfach einen kleinen Spaziergand durch den Ort.
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In haarsträubendem Tempo nach Delhi
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Es war schon sehr spät geworden, als wir uns endlich auf die Rückfahrt
nach Delhi begaben. Es schien als ob der Fahrer nun all die verlorene Zeit mit einer
Tempofahrt auf unbeleuchteter Strasse und abenteurerlichsten Überholmaneuvren
wettmachen wollte. Um etwa 3 Uhr in der Früh kehrten wir zum Hotel zurück,
wo wir den Mann an der Reception aEs war schon sehr spät geworden, als wir uns
endlich auf die Rückfahrt
nach Delhi begaben. Es schien als ob der Fahrer nun all die verlorene Zeit mit einer
Tempofahrt auf unbeleuchteter Strasse und abenteurerlichsten Überholmaneuvren
wettmachen wollte. Um etwa 3 Uhr in der Früh kehrten wir zum Hotel zurück,
wo wir den Mann an der Reception rausklingeln mussten.
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