Einführung
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Flusslandschaften bieten oft eindrückliche Naturerlebnisse selbst in Regionen, die ansonsten eigentlich ziemlich stark überbaut
sind. Die tiefe Lage der Wasseroberfläche und selbst ein kleiner Saum an Ufergebüschen genügt, um einen den Ausblick in
die Ferne auf die Siedlungsgebiete und die zivilisatorischne Bausünden zu rauben. Der Blick wird dann auf die Nähe gelenkt
und erfreut sich an der schönen Vegetation, dem gemächlich oder auch wild dahinströmenden Fluss und der vielfältigen
Wassertierwelt. Toll natürlich, wenn zahlreiche Naturschutzgebiete den Fluss begleiten, wie dies bei der Reuss der Fall ist, und man
gleich zwei Tage Zeit hat, das Ganze zu geniessen.
Hier berichten wir vom Tage Eins, der Fahrt von Luzern bis etwas unterhalb von Bremgarten. Der zweite Streich folgt sogleich!
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Fahrt von Bremgarten auf den Flüssen Reuss, Aare und Rhein bis zum Kraftwerk von Leibstadt.
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Tagebuchausschnitte
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Schwer beladen durch das Luzerner Marktgewimmel
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Die Durchführung einer zweitägigen Tour bedeutet natürlich auch, dass nebst dem fahrbaren Untersatz
auch noch die Zeltausrüstung und ein etwas erweiterter Proviantsack mitgeschleppt werden muss. Dabei resultiert
ein ganz ordentliches Packvolumen, da sich insbesondere das Gerippe des Allykanus nicht beliebig dicht packen lässt.
Da wir auf Grund unserer noch bescheidenen Erfahrungen das Nadelwehr nicht fahren wollten, mussten wir noch die kurze
Strecke zwischen dem Bahnhof Luzern und der Spreuerbrücke zu Fuss hinter uns bringen. Dies liess sich ziemlich
mühsam an, wurde doch entlang der Reuss ein Markt abgehalten, welcher von Touristen und Einheimischen recht gut
besucht war. Im dichten Gewimmel von Marktbesuchern und Ständen musste konnte man sich nur langsam vorwärts
bewegen, so dass die Last noch schwerer als üblich auf den Schultern drückte. Teilweise für die Mühen
entschädigt wurde man durch das verlockende Angebot an Delikatessen womit wir unsere Vorräte noch ergänzen
konnten.
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Einwassern unterhalb der Spreuerbrücke
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Trotz guter Prognosen präsentierte sich anfangs das Wetter noch verhalten und die Innerschweizer Berge waren noch durch
dunkle Wolken verborgen. Die ersten Fotos aus der Stadt wurden entsprechend etwas dunkel, aber schon beim Zusammenbau des
des Kanus unterhalb der Spreuerbrücke auf dem grossen Kiesplatz zeigte sich die Besserung und die Sonne drückte
bereits teilweise durch die Wolken. Baut man sein Gefährt auf einem dermassen öffentlichen Grunde zusammen, so kann
man sich nicht über einen Mangel an Zuschauern beklagen. Der Eindruck des Erstaunens, dass hier aus dem Rucksack ein Boot
entsteht, ist selten zu verleugnen, halten doch die meisten Leute das Riesengepäck entweder für einen Deltasegler oder
eine grosse Campingausrüstung. Eine ideale Einstiegsmöglichkeit ins Wasser war gerade vorhanden und schon erfasste uns die
Strömung der Reuss und trug uns den vielen Brückenpfeilern entgegen, die es zu umschiffen galt.
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Sammeln von Erfahrungen im Umtragen des Kanus
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Die städtischen Gebiete bei Emmenbrücke liessen wir bald einmal hinter uns und erfreuten uns der Paddelfahrt. Doch
schon bald versperrte uns das Wehr des Kraftwerkes Rathausen den Weg und wir mussten ein erstes Mal das Kanu an Land umtragen.
Hatten wir hier noch Kanu samt Gepäck auf einmal umgetragen, so zogen wir den separaten Transport bei der zweiten und etwas
längeren Umtragestrecke bei Perlen vor. Hier gilt es noch Optimierungen anzubringen, insbesondere bei langen Strecken, wie wir
sie später bei Bremgarten und Leibstadt zu bewältigen hatten. Als eine gute Lösung, zumindest für zivilisierte Gegenden
mit Uferwegen, stellte sich die Benützung eines Veloanhängers heraus, der als Bootswagen benutzt werden kann. Ziehen statt
Tragen bietet grosse Vorteile.
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Paddeln auf dem Flachsee vor Bremgarten
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Im Restaurant an der Rottenschwiler Brücke konnten wir uns noch ein bisschen stärken, um dann die strömungsarme
Strecke auf dem Flachsee besser bewältigen zu können. Obschon es sich um den Stausee eines Wasserkraftwerkes handelt,
ist es gelungen, diesen in ein Naturreservat einzubeziehen. Den Schutzerfordernissen entsprechend ist die Durchfahrt reglementiert und
auf eine schmale Rinne dem linken Ufer entlang beschränkt. Bestimmungen dieser Art rücken ins Bewusstsein, dass das vom
Fluss aus empfundene Wildniserlebnis in der Reusslandschaft kein reales, sondern lediglich als Resultat von ausgewogenen Kompromissen
zwischen verschiedenen Interessengruppen darstellt.
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Bremgarten, einer der Höhepunkte der Reussfahrt
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Das hübsche Aargauer Städtchen Bremgarten ist die erste Siedlung seit Luzern, die direkt an den Fluss gebaut ist.
Im Mittelalter nahme es damit eine beherrschende Stellung ein, um den Warenverkehr auf der Reuss kontrollieren zu können
und entsprechend Zolleinnahmen zu kassieren. Die Altstadt ist auch heute noch weitgehend intakt und vom Durchgangsverkehr
entlastet. Obschon wir zu früh das Bett der Reuss verliessen und mit dem Umtragen begannen, gewannen wir bei dieser Tour
doch doch vornehmlich eine Sicht aus der Perspektive der Flussfahrer. Nebst dieser Sicht aus der Perspektive der Wasserratten
ergab sich auf einer späteren Tour nochmals die Möglichkeit zu einem kleinen Besuch des malerischen Städtchen. Die
entsprechenden Bilder aus Velofahrersicht ergeben somit die ergänzende Perspektive der Landratten.
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Index zusätzlicher Bilder aus Bremgarten und Mellingen
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Bremgarten im Internet
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Bremgarten ist natürlich auch im Internet zu finden. Seine Homepage bietet einen virtuellen Stadtrundgang mit
zahlreichen Bildern, viele Informationen zur geschichtlichen Entwicklung und anderes Wissenswertes über dieses
Aargauer Städtchens an der Reuss.
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Schwan auf der Reuss in Luzern
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Wasserfront der Luzerner Altstadt
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Luzerns Wahrzeichen, die Kapellbrücke
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Zusammenbau des Kanus bei der Spreuerbrücke
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Rastplatz an der Reuss bei Hünenberg
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Die Reuss, nicht nur ein Wasserweg für Kanus
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Schwäne auf der Reuss bei der Rottenschwiler Brücke
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Bremgartner Altstadt oberhalb der Holzbrücke
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Bremgartner Altstadt unterhalb der Holzbrücke
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