Einführung
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Der Aufenthalt in Trier, dem römischen Augusta Treverum, war von zu kurzer Dauer, um dieser ältesten Stadt Deutschlands
auch nur annähernd gerecht zu werden. Deshalb beschränken sich unsere Ausführungen auf einige ganz flüchtig
aufgeschnappte Eindrücke. Diese gipfeln schliesslich in der Aussage, dass der heutige intensiveTourismusbetrieb, welcher entlang der ganzen
Mosel stark spürbar wird, diese schöne und an historischen Denkmälern reiche Stadt mit ihrer zweitausendjährigen
Kulturgeschichte leicht der Lächerlichkeit preisgibt. Wehmut schleicht sich ein und die Gedanken fliehen zu den römischen Ruinenstädte
Timgad und Djemila in Algerien oder den armenischen
Stätten Ahtamar und Ani im Osten der Türkei,
welche alle durch eine fast körperlich spürbare Erhabenheit einen tiefen Eindruck hinterliessen.
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Tagebuchausschnitte
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Trier, die älteste Stadt Deutschlands
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«Römerkitsch à la Disney World» schien uns das Markenzeichen der Stadt Trier zu sein, die von sich behauptet,
die älteste verbriefte «Stadt» in deutschen Landen zu sein. Dies natürlich im Gegensatz zu einer blossen
«Siedlung», wie etwa jenen, die es im Neandertal gegeben haben muss. Doch zurück zu den falschen Römern und
Römerinnen. Diese trafen wir unter der Porta Nigra, einem der eindrücklichen Stadttore aus römischer Zeit, in der Funktion
von Fremdenführern, welche die vornehmlich deutschen, belgischen und holländischen Touris mit dem auffällig grünen
«Römerbus» oder dem «Römer-Eisenbähnchen»
durch die Stadt führten. Zuviel ist einfach zuviel und authentische Sehenswürdigkeiten,wie die Porta Nigra oder die Thermen, werden
leider allzu leicht zu blossen Kulissen herabgewürdigt.
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Authentische Kneipe am Bahnhof
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Authentischen Charme verbreite hingegen noch die etwas verrauchte Kneipe am Bahnhof, die man sicher noch als solche bezeichnen darf,
obschon ihre Innendekoration mit den Photographien aus New York auf mondän ausgerichtet war. Das Mittagessen kann man mit der
hier in der Gegend sehr häufig anzutreffenden Bezeichnung «gut bürgerliche Küche» charakterisiert werden,
schmeckte gut und war günstig. Ein erster Test in Sachen Moselweine schien mir hier gänzlich unpassend zu sein, waren wir doch
distanzmässig sehr nahe dem Touristenrummel und zeitlich doch so fern vom Touristenrummel.
Die Musik im Lokal war stimmig und der bereits etwas angeheiterte Gast an der langen Theke sang inbrünstig mit.
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Unter der Bogenbrücke von Augusta Treverum
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Ob all der falschen Römer hätten wir wohl fast glattwegs vergessen den berühmtesten Sohn der Stadt Trier zu erwähnen.
Doch ein Strassenname rief ihn uns Erinnerung: Karl Marx!
Man hätte sich sicher viel mehr Zeit lassen sollen zur Besichtigung seiner schönen Heimatstadt, doch rief uns die Mosel, derentwillen wir
ja gekommen waren. So wandten wir von der Porta Nigra nach Westen und querten erst die Altstadt und schliesslich auf der alten Römerbrücke die Mosel.
Vor dem einsetzenden Regen suchten wir Schutz unter ihrem letzten Bogen und machten unter den Augen nicht mehr ganz nüchterner
Zuschauer unser Kanu reisefertig.
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Themen
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Kanufahrt auf der Mosel.
Einführung und Übersicht zur Tour.
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Die Stadt Trier.
Ein kurzer Blick in die älteste Stadt Deutschlands.
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Reise in Bildern.
Grossformatige Darstellung der zur Illustration verwendeten Bilder.
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Grüner Touri-Bus vor dem
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Stadttor Porta Nigra in Trier
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«Römerin» als Fremdenführerin vor der Porta Nigra
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Römisches Stadttor Porta Nigra in Trier
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Haltestelle des «Römer-Expresses» in der Hauptgasse
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Malerische Häuser am
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Marktplatz von Trier
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Die Römerbrücke über die Mosel in Trier
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