Einführung
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Die Strecke von Tamanrasset in den Norden Algeriens war schon im Jahre 1980 vollständig zur Strasse ausgebaut und
mit einer Asphaltdecke versehen. Diesem Umstand entsprechend konnten die rund 700 km bis In Salah bequem, sicher und schnell
mit einem Bus überwunden werden. Dass nicht alle Zeiten dermassen problemloses Reisen garantieren, kann beispielsweise
aus folgender kleinen Passage herausgelesen werden: «Die gesamte Strecke von Touggourt, Ghardaïa, El Goléa, In Salah bis Tamanrasset
unterliegt der militärisch gesicherten Konvoipflicht» (Gerhard Göttler, Sahara, Dumont-Richtig Reisen, 2002).
Gehen wir in der Zeit wieder um zwei Jahrzehnte zurück und bezeichnen wir kurz die Höhepunkte dieser Etappe:
Der Marabout von Moulay Lahsene in der Gegend der Geisterberge
Die Oase In Salah an einem der heissesten Punkte unseres Planeten
Das alte El Goléa und die Salzwasserseen in seiner Umgebung
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Tagebuchausschnitte
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Marabout von Moulay Lahsène
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Traditionsgemäss muss der Marabout von Moulay Lahsène dreimal umrundet werden, um die am Garet el Djenoun
im nahen Tefedest hausenden Berggeister zu besänftigen. Selbst unser Überlandbus schloss einen der Zirkel
und hielt zu einer kurzen Teepause während der man die erforderlichen zwei weiteren zu Fuss bewältigen konnte.
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In Salah - die Oase der wechselnden Farben
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Zwischen dem Tefedest und dem Plateau der Tademaït liegt die Oase In Salah, deren Häuser mit so dicken Wänden
versehen sind, dass man die ganze Siedlung für eine Festung hält. Wahrscheinlich dienen diese weniger der Abwehr
von Feinden denn der Elemente. In Salah gilt als einer der heissesten Orte auf unserem Planeten, wo die Temperatur im Sommer
regelmässig über 50° Celsius steigt. Dazu kommen noch starke Winde, die an deutlich mehr als der Hälfte der Tage
über den Ort hinwegfegen. Zum Glück hatten wir offensichtlich einen der selteneren Prachtstage erwischt! Beim
Campieren unter den Palmen der Oase trafen wir auf einen japanischen Radler, der aus Süden kommend den schwierigsten
Teil der Sahara bereits durchquert hatte.
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Durch die Tademaït
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Zwischen In Salah und El Goléa durchquerten wir das Plateau der Tademaït, die sich als eine
absolut flache mit Kieselsteinen übersähte Hochfläche präsentierte. Eine langsamere Gangart hätte
den Eindruck der Unendlichkeit dieser Hammada nachhaltiger gefördert als wir das aus dem rasenden Bus erleben konnten.
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Ksar und See in El Goléa
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Die grosse Oase El Goléa wird dominiert durch den auf einem Hügel errichteten Ksar El Menia, von dessen Ruinen
aus man einen schönen Blick über die Palmenhaine hinweg zum wogenden Dünenmeer des westlichen grossen
Ergs hat. Unweit der Oase findet sich auch ein grosser Salzsee, welcher von salztoleranten Pflanzen eigesäumt wird, die
an vielen Orten den direkten Zugang zum Wasser erheblich erschweren.
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Marabout von Moulay Lahsene
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Stadttor von In Salah
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Lehmziegelherstellung in In Salah
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Festungsartige Häuser in In Salah
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Palmenhain und alter Ksar von El Goléa
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