Einführung
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Im Osten des Hoggars erstreckt sich das Massiv des Tassili-n-Ajjer über eine Länge von etwa 700 Kilometern
und nimmt dabei eine Fläche ein, die etwa dreimal so gross wie jene der Schweiz ist. Umrahmt wird das Ajjerland
durch riesige Meere von Sanddünen; jenen der libyschen Edeyen Ubari, Edeyen Mursuq, der nigrischen Ténéré
und der algerischen Erg Admer, Erg Issaouane und Erg Bourharet.
Das Landschaftsbild des Tassili-n-Ajjer wird mitgeprägt durch die vulkanischen Eruptionsmassen des Vulkans Adrar, welche die ursprünglichen
Sandsteinschichten mit Lavaströmen und Schlacken überlagert haben.
Stärker als der Hoggar, welcher mit seinen hohen, felsgeprägten Bergen einen uns durchaus vertrauten Aspekt bietet, kann das Tassiligebirge
einen stärker faszinierenden Eindruck auf den Besucher machen: Steil abfallende Abbrüche, die sich im andersfarbigen Sande zu verlieren
scheinen, durch den Wind bizarr erodierte Felsen, die von einer fast schwarzen Eisenoxidschicht überzogen sind, tiefe Schluchten
und in Sandstein eingebettete Gueltas machen einen Grossteil des Reizes dieses Landstriches aus.
Als Höhepunkte dieser Etappe, die uns von der Erdölbasis In Aménas nach der Oase Djanet führte,
könnte man folgendes nennen:
Die durch Steinplatten geprägte Landschaft der Hammada
Der etwas morbide Charme von Illizi-n-Ajjer
Die schwarzglänzenden Felsgebilde im Tassili-n-Ajjer Gebirge
Die Gueltas mit ihren Wasserläufen inmitten der Wüste
Die schwarzen Gebirgsstümpfe im hellen Sand des Erg d'Admer
Die Palmenhaine und alten Siedlungen in der Oase Djanet
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Tagebuchausschnitte
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Hamada - die Abgestorbene
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Die Hamada ist in der Tat der am lebensfeindlichste Typus von Wüste. Während die Seghir
aus rundgeschliffenen Kieselsteinen geformt wird, besteht die Hamada aus einer Landschaft, die aus lauter Felsscherben
aufgebaut zu sein scheint. Vulkane haben hier ihr Ausbruchsmaterial über die Erde ergossen, welches zu einer Decke erstarrte
und durch den täglichen Rhythmus der grossen Temperaturschwankungen zu scharfkantigen Lavascherben zersplitterte.
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Illizi-n-Ajjer - Siedlung ohne Oase
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Erstaunlich, dass es diese Siedlung überhaupt gibt. Das ehemalige Fort Polignac steht einsam und verlassen in der Landschaft,
die quadratischen Häuser stehen wie erstarrt und triste aneinander gereiht und dazwischen liegen blaugekleidete Touareg
im Sand, der sich aus dem Erg Issaouane in die Strassen ergossen hat und scheinen auf «Godot zu warten». Dass es in der Gegend kaum
Bäume und schon gar keine Palmenhaine gibt, die es zu einer lieblichen Oase gemacht hätten, lässt uns noch
mehr wundern, wo hier die Attraktivität für die Menschen liegen soll. Für uns waren es die ausgezeichneten
Baguettes, die in der lokalen Boulangerie gebacken wurden!
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Guelta von Adjadel, Wasserloch inmitten der Wüste
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Offene Gewässer inmitten einer der trockensten Regionen unseres Planeten zu finden, stellte immer noch eine der grössten
Überraschungen auf der Reise dar. In der Gegend von Ihérir findet man in unmittelbarer Nähe der Piste ein
grosses Guelta, wie solche Wasserlöcher genannt werden. Senkrechte Felsabbrüche fassen dieses Guelta von Adjadel
ein und die Sonne muss schon fast senkrecht stehen, um die Schatten von der gesamte Wasserfläche zu verdrängen.
Es ist interessant zu bemerken, dass im Jahre 1924 in einem derartigen Guelta noch ein lebendes Krokodil entdeckt wurde, wohl das
letzte das in der zentralen Sahara überlebt hatte. In prähistorischen Zeiten müssen sie jedoch noch sehr zahlreich gewesen
sein, wie die steinzeitlichen Felszeichnungen in dieser Region glaubhaft versichern.
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Zaouatenlaz, ehemals Fort Gardel
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Südlich des Tin Taradjeli Passes, und zum einsamen Vorposten von Zaouatenlaz hin, führt die Piste malerisch durch ein von
steilen Bergflanken eingesäumtes Oued, in welchem sich einzelne Tamarisken wie zu einer Perlenschnur aufgereiht finden.
Die Hunde, der hier ihre Herden weidenden Nomaden, machen sich ein Spiel daraus, unserem Fahrzeug hinterher zu rennen, was
ihnen für eine kurze Zeit auch gelingt. Nach Zaouatenlaz wechselt die Richtung der Piste und auch der Landschafttyp.
Dunkle Inselberge finden sich inmitten eines Meeres aus hellem Sande, was sich zu einer eindrücklichen Komposition fügt.
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Djanet, die Perle des Tassili
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Die Oase Djanet besteht aus vier einzelnen Dörfern, die sich in die steil abfallenden Bergflanken des Tassili schmiegen:
El Mihan, das Dorf der Noblen, Adjahil, das Dorf der ehemaligen Sklaven, und Azellouaz und Tin Khatama, in welchen
ehemals nomadisierende Touaregs sesshaft wurden. Im flachen und sandigen Talgrunde des Oued Djanet wurden
Gemüsegärtchen und Palmenhaine mit insgesamt etwa 30 000 Palmen angelegt.
Die malerische Kombination von hellem Sand, grünen Palmen, weissen Moscheen und dunklen Bergflanken fügt
sich zu Ansichten und Fotomotiven, die geradewegs als «klassisch» gelten können.
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Einsame Wegmarkierung in der Hammada
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Tuareg auf der «Hauptstrasse» von Illizi-n-Ajjer
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Ein Guelta im Tassili-n-Ajjer Gebirge
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Hunde im Tassili-n-Ajjer Gebirge bei Zaouatenlaz
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Tassili-n-Ajjer Gebirge bei Zaouatenlaz
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Kleine Moschee in Azzelouaz (Djanet)
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Umgebung der Oase Djanet
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Dattelpalmenhaine in Oued von Djanet
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Innenhof im Hotel Zéribas von Djanet
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