Arabische Zivilisation in Tunesien

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Einführung
Tunesien stellt das am einfachsten von Mitteleuropa aus zu erreichende afrikanische Land dar. Da es gleichzeitig reich an schönen Badestränden, kulturellen Zeugnissen verschiedenster Zivilisationen aus tausenden von Jahren und einer gastfreundlichen Bevölkerung ist, wird es auch sehr häufig besucht. Touristen konzentrieren sich dabei auf wenige und geographisch enge Brennpunkte, fallen jedoch dank der jederzeit relativ kurzen Distanzen busladungsweise als Ausflügler selbst über die kleinsten der sehenswerten Dörfchen her. Ausserhalb der «Besuchszeiten» oder auf einer Wanderung durch die Berge findet man jedoch ungestörte Momente der Ruhe und kann die vielfältigen Aspekte der Natur und der menschlichen Kulturentwicklung geniessen.
Auf unserer damaligen Reise genossen wir insbesondere die folgenden Höhepunkte:
  • Die Metropole Tunis mit Souks, Moscheen und Bardo-Museum
  • Die römischen Relikte in Thuburbo Majus, El Djem und Sbeïtla
  • Die Zeugen arabischer Kultur in Kairouan und Sousse
  • Die Speicherburgen und Dörfer der Berber im Dahar Gebirge
  • Das Sahara Festival in der Oase Douz
  • Das Schott el Djerid mit den Oasen Tozeur und Nefta
  • Ein erster Teil unserer Eindrücke wird auf dieser Seite geschildert, andere finden sich in den Kapiteln über die Berber und die Römer.

    Tagebuchausschnitte
    Tunis
    Tunis, die Namesgeberin und unbestrittene Hauptstadt des Landes, ist die Erbin Karthagos im Sinne seiner geographischen Nähe, wie auch der Bedeutung als Metropole für die Region. Bedeutende Kulturdenkmäler aus vielen Epochen, der spürbare koloniale Charme der Neustadt, die modernen Geschäftshäuser, wie auch die lebendigen Souks der Medina ergeben einen Mix, der sowohl Orient wie auch Okzident dialektisch miteinander vereinigt.
    Die heilige Stadt Kairouan
    Mitten in einer baum- und siedlungslosen Steppe gelegen, geht Kairouan auf ein Heerlager des muslimischen Eroberers Sidi Oqba ibn Nafii zurück, der seine Karawane = Ortsname hier zur Rast brachte. Dieses Lager wurde über die Jahrhunderte befestigt und wurde mit seiner prachtvoll ausgestatteten Moschee zur bedeutendsten heiligen Stätte des arabischen Westens und einer der wichtigsten des Islams. Ein mehrmaliger Besuch als Pilger gilt als gleich gnadenbringend wie ein Besuch, allerdings einmaliger, der heiligsten Stätte des Islams, Mekka. Insbesondere unter den Fatimiden wurde eine Reihe prunkvoller geistlicher, wie auch weltlicher Bauten errichtet bevor diese Dynastie dann ihr Machtzentrum nach Kairo an den Nil verlegte.
    Sousse, die «Perle des Sahels»
    Obschon wenig nördlich von Sousse einer der grösseren Komplexe von Touristenhotels anschliesst, hat die vollständig ummauerte Medina noch genügend Charme bewahrt, um einen Besuch wert zu sein. Beherrscht wird die Altstadt durch eine wehrhafte Kasbah, die sich mit ihrer Silhouette gegen den Himmel über der Steppe abhebt. Interessant auf der Meeresseite gelegen ist der Ribat, einer Klosterburg, die errichtet wurde zur Verteidigung der Stadt gegen die am Anfang der muslimischen Herrschaft zur See noch dominierenden Byzantiner und bewohnt durch einen Kriegerorden unter dem Namen Mourabitîn, was nichts anderes als «Jene des Ribats» bedeutet.
    El Djem, Bauerndorf mit Amphitheater
    Zwischen den beiden wichtigen städtischen Zentren Sousse und Sfax befindet sich eine kleines Bauerndorf, in welchem niemand einen Halt einlegen würde, hätte es nicht eines der grössten Amphitheater der römischen Welt vor zu weisen.
    Sfax, die industrielle Metropole des Südens
    Sfax ist die zweitgrösste Stadt Tunesiens und primär ein wichtiges Zentrum der Wirtschaft mit einem bedeutenden Hafen über welchen beispielsweise der Export des tunesischen Ausfuhrgutes Phosphat erfolgt. Nichts desto Trotz finden wir eine lebhafte Medina, die zu einem grossen Teil von gut erhaltenen mächtigen Mauern umgeben ist.
    Grabmäler in Kairouan Grabmäler in Kairouan
    Sidi Oqba Moschee in Kairouan Sidi Oqba Moschee in Kairouan
    Gebetshalle und Mihrab der grossen Moschee Gebetshalle und Mihrab der grossen Moschee
    Wasserbecken der Aghlabiten in Kairouan Wasserbecken der Aghlabiten in Kairouan
    Restaurierte Variante der Wasserbecken Restaurierte Variante der Wasserbecken
    Bauernmarkt vor dem Kolloseum in El Djem Bauernmarkt vor dem Kolloseum in El Djem
    Bab Diwan und Stadtmauern in Sfax Bab Diwan und Stadtmauern in Sfax

    Etappen der Saharareise
    Sizilien. Multikulturelles Sprungbrett nach Afrika.
    Arabisches Tunesien. Arabische Städte und Zivilisation.
    Südtunesien. Berberburgen und Vorgeschmack auf die Wüste.
    Östlicher Erg. Oasenstädte inmitten von Sanddünen.
    Tassili-n-Ajjer. Durch die Oasenstädte ins Tassilimassiv.
    Djanet-Tamanrasset. Fast verloren in der Sahara.
    Hoggarmassiv. Tamanrasset und das Gebirge des Hoggars.
    Tademaït. Kieselwüste, und Oasen In Salah und El Goléa.
    Ghardaïa. Ausserordentliche Siedlungsarchitektur der Mozabiten.
    Algerischer Atlas. Frühlingsgrüne Hügellandschaften.
    Römisches Erbe. Antike Ruinenstädte zu Hauf.
       

    Foto Galerien
    Impressionen. Momente der Reise festgehalten in 42 Bildern und in getrenntem Fenster angezeigt. Bilderindex
    Reise in Bildern. Die in den Textteilen zur Illustration verwendeten Bilder im Grossformat in getrenntem Fenster angezeigt.
    Übersicht
    Startseite Saharatour. Einführung zur Saharatour und Übersicht mit Kurzbeschrieb der einzelnen Etappen.

    Heinz Rüegger - 13.11.2005, rev. 11.03.2006 HOME