Einführung
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Die Weihnachtsfeierlichkeiten sind vorbei und es verbleiben noch einige arbeitsfreie Tage bis zum Wiederanfang im Neuen Jahr. Der Wunsch, in die
Berge zu gehen wird zusätzlich durch die Wetterlage motiviert, ist dort doch schönster Sonnenschein angesagt, während bei uns
erst Regen und dann seit Tagen eine Hochnebeldecke auf die Stimmung drückt. Dies wäre die typische Gelegenheit, die erste Skitour
dieser Saison zu
unternehmen, doch leider ist bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht genügend Schnee gefallen, um ein solches Unterfangen zu rechtfertigen.
Um die Sonne zu geniessen entschliessen wir uns zu einer kleinen Winterwanderung in der Gegend um den Kurort Braunwald im Glarnerland.
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Tagebuchausschnitte
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Enten und Gänse in Mitlödi
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Hinter Netstal war der Nebel endgültig der Wintersonne gewichen und ein tiefblauer Himmel öffnete sich über uns.
Das Glarnerland offenbarte sich als zweigeteilt. Die sonnenexponierten Hänge waren alle schneefrei und gemahnten an den Frühling,
während der Talgrund und die gegenüber liegenden Flanken noch vom Weiss des Frostes und des Winters geprägt waren.
Unmittelbar neben dem Bahnhof von Mitlödi befindet sich ein Gehege mit Enten und Gänsen und man kann jeweils vom Zuge aus gut das
dortige Geschehen beobachten. Bedingt durch die schattige Lage des Talgrundes waren die Ränder des Teiches mit einem dicken Eispanzer
bedeckt. Es war köstlich zuzusehen, wie die Enten versuchten das Wasser zu verlassen, um dann auf dem rutschigen Grunde
unfreiwillig wahrhafte Pirouetten hinzulegen!
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Hoch über Braunwald zum Gumen
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Das bereits angedeutete Wechselspiel zwischen zu frühem Frühling und zu spätem Winter sollte sich noch mehrmals
wiederholen. Auf der Sonnenterrasse Braunwald und im Anstieg durch den Wald bei Bräch lag wenig bis kein Schnee, dann mussten
auf der Ebene rund um die Alp Ober Stafel durch den tiefen Pulverschnnee waten, bis wir wieder den Sonnenhang erreichten. Die Wege in
der Nähe des Ortsstockhauses waren dann wieder von Schnee bedeckt, aber perfekt als Spazierweg präpariert. Entsprechend
viel Publikum war hier anzutreffen.
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Schlüsselstelle: Vereiste Skipiste
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Der Aufstieg zum Gumen war wieder nur im allerobersten Teilstück von einer dünnen Schicht Schnee bedeckt in welche
ein paar unverdrossene Skifahrer ein paar Schwünge gesetzt hatten. Ansonsten war der Skihang grossflächig aper, inklusive das
Trassee des Schleppliftes.
Als schwierigste Stelle unserer Wanderung erwies sich dann für einmal nicht ein ausgesetztes und rutschiges Wegstück, sondern
die wohlpräparierte und ziemlich steile Piste direkt unterhalb der Bergstation auf dem Seblengrat. Hier war man sogar froh um den
mitgebrachten Eispickel!
Schöner wurde es dann wieder auf dem eigentlichen Seblengrat und hin zum Chnügrat, wo die bereits tief liegende Sonne
durch die Äste der Tannen schien und die einmal mehr beeindruckenden Wände des mächtigen Glärnisch ins
Scheinwerferlicht tauchte.
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Abstieg nach Luchsingen
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Ende Dezember sind die Tage gar kurz und die Gefahr besteht immer, dass man den letzten Teil einer Wanderung bei einbrechender
Nacht oder gar noch etwas später bewältigen muss. Uns scheint dies oft bei sogenannten «kleinen Touren»
im Glarnerland zu passieren. So befand sich die Sonne nur noch wenige Winkelgrade über dem Horizonte als wir uns über
den schön verschneiten Seblengrat bewegten. Bald ging diese unter und das Linth- und Sernftal tauchte ein in den Zustand
der Dämmerung. Der Himmel über dem dahinter aufragenden Schilt färbte sich noch kurz in violette Töne bevor
das Dunkel der Nacht entgültig Überhand nahm. Glücklicherweise war der Weg unproblematisch - bis auf die vereiste
Ausnahme kurz vor Luchsingen, welche zu einem recht schmerzhaften Sturz führte.
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Blick von der Ober Stafel zum Chärpf
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Ein Stück der Legerwand oberhalb von Ober Stafel
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Ausgetretener Winterspazierweg beim Ortstockhaus
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Panoramablick zum Hausstock und Selbsanft
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Winterstimmung mit tiefer Sonne auf dem Seblengrat
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Schwanden und Schilt nach Sonnenuntergang
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