Braunwald

06 l

Einführung
Die Weihnachtsfeierlichkeiten sind vorbei und es verbleiben noch einige arbeitsfreie Tage bis zum Wiederanfang im Neuen Jahr. Der Wunsch, in die Berge zu gehen wird zusätzlich durch die Wetterlage motiviert, ist dort doch schönster Sonnenschein angesagt, während bei uns erst Regen und dann seit Tagen eine Hochnebeldecke auf die Stimmung drückt. Dies wäre die typische Gelegenheit, die erste Skitour dieser Saison zu unternehmen, doch leider ist bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht genügend Schnee gefallen, um ein solches Unterfangen zu rechtfertigen. Um die Sonne zu geniessen entschliessen wir uns zu einer kleinen Winterwanderung in der Gegend um den Kurort Braunwald im Glarnerland.

Tagebuchausschnitte
Enten und Gänse in Mitlödi
Hinter Netstal war der Nebel endgültig der Wintersonne gewichen und ein tiefblauer Himmel öffnete sich über uns. Das Glarnerland offenbarte sich als zweigeteilt. Die sonnenexponierten Hänge waren alle schneefrei und gemahnten an den Frühling, während der Talgrund und die gegenüber liegenden Flanken noch vom Weiss des Frostes und des Winters geprägt waren. Unmittelbar neben dem Bahnhof von Mitlödi befindet sich ein Gehege mit Enten und Gänsen und man kann jeweils vom Zuge aus gut das dortige Geschehen beobachten. Bedingt durch die schattige Lage des Talgrundes waren die Ränder des Teiches mit einem dicken Eispanzer bedeckt. Es war köstlich zuzusehen, wie die Enten versuchten das Wasser zu verlassen, um dann auf dem rutschigen Grunde unfreiwillig wahrhafte Pirouetten hinzulegen!
Hoch über Braunwald zum Gumen
Das bereits angedeutete Wechselspiel zwischen zu frühem Frühling und zu spätem Winter sollte sich noch mehrmals wiederholen. Auf der Sonnenterrasse Braunwald und im Anstieg durch den Wald bei Bräch lag wenig bis kein Schnee, dann mussten auf der Ebene rund um die Alp Ober Stafel durch den tiefen Pulverschnnee waten, bis wir wieder den Sonnenhang erreichten. Die Wege in der Nähe des Ortsstockhauses waren dann wieder von Schnee bedeckt, aber perfekt als Spazierweg präpariert. Entsprechend viel Publikum war hier anzutreffen.
Schlüsselstelle: Vereiste Skipiste
Der Aufstieg zum Gumen war wieder nur im allerobersten Teilstück von einer dünnen Schicht Schnee bedeckt in welche ein paar unverdrossene Skifahrer ein paar Schwünge gesetzt hatten. Ansonsten war der Skihang grossflächig aper, inklusive das Trassee des Schleppliftes. Als schwierigste Stelle unserer Wanderung erwies sich dann für einmal nicht ein ausgesetztes und rutschiges Wegstück, sondern die wohlpräparierte und ziemlich steile Piste direkt unterhalb der Bergstation auf dem Seblengrat. Hier war man sogar froh um den mitgebrachten Eispickel! Schöner wurde es dann wieder auf dem eigentlichen Seblengrat und hin zum Chnügrat, wo die bereits tief liegende Sonne durch die Äste der Tannen schien und die einmal mehr beeindruckenden Wände des mächtigen Glärnisch ins Scheinwerferlicht tauchte.
Abstieg nach Luchsingen
Ende Dezember sind die Tage gar kurz und die Gefahr besteht immer, dass man den letzten Teil einer Wanderung bei einbrechender Nacht oder gar noch etwas später bewältigen muss. Uns scheint dies oft bei sogenannten «kleinen Touren» im Glarnerland zu passieren. So befand sich die Sonne nur noch wenige Winkelgrade über dem Horizonte als wir uns über den schön verschneiten Seblengrat bewegten. Bald ging diese unter und das Linth- und Sernftal tauchte ein in den Zustand der Dämmerung. Der Himmel über dem dahinter aufragenden Schilt färbte sich noch kurz in violette Töne bevor das Dunkel der Nacht entgültig Überhand nahm. Glücklicherweise war der Weg unproblematisch - bis auf die vereiste Ausnahme kurz vor Luchsingen, welche zu einem recht schmerzhaften Sturz führte.
Blick von der Ober Stafel zum Chärpf Blick von der Ober Stafel zum Chärpf
Ein Stück der Legerwand oberhalb von Ober Stafel Ein Stück der Legerwand oberhalb von Ober Stafel
Ausgetretener Winterspazierweg beim Ortstockhaus Ausgetretener Winterspazierweg beim Ortstockhaus
Panoramablick zum Hausstock und Selbsanft Panoramablick zum Hausstock und Selbsanft
Winterstimmung auf dem Seblengrat Winterstimmung mit tiefer Sonne auf dem Seblengrat
Schwanden und Schilt nach Sonnenuntergang Schwanden und Schilt nach Sonnenuntergang
   

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Heinz Rüegger - 23.03.2007 HOME