Biketour durch die Westalpen

2007

Einführung
Zur Beruhigung unseres schlechten Gewissens betreffend der im letzten Jahr stark ins Negative abgerutschten persönlichen CO2-Bilanz beschlossen wir, die Ferien für einmal wieder in unserer Nachbarschaft zu verbringen, statt in fremden Kontinenten Station zu machen. Für Sandra bot sich damit die Gelegenheit, einen Wanderritt von der Küste des Mittelmeeres zurück in die Schweiz ins Auge zu fassen, für mich wurde dieses Unternehmen zu einer ausgedehnten Fahrradtour durch schöne Teile unseres westlichen Nachbarlandes.
An dieser Stelle soll die erste Woche beschrieben werden, in welcher ich alleine durch die Westalpen unterwegs war zu unserem Treffpunkt in Hyères bei Toulon. Der zweite, für mich wesentlich längere Weg zurück in der Funktion des Begleiter eines Wanderrittes wird in einem separaten Kapitel dargestellt. Den eigentlichen Wanderritt bringt uns Sandra auf ihrer Homepage nahe:

Wanderritt-Begleitung Côte d'Azur - La Suisse
Sandras Bericht über ihren Wanderritt
Sandras Fotostrecke über ihren Wanderritt

Foto Gallerien
Klicken Sie sich durch unsere Fotoshows und geniessen Sie die vielfältigen Landschaften mit den hohen Bergen und Pässen der Alpenkette, den fantastischen Flusstälern mit den tief eingeschnittenen Schluchten, den sonnendurchfluteten Gegenden der Provence mit ihren Lavendelfeldern und den schönen Bergdörfern
Index der Bilder. Die in der Dia Show «Impressionen» gezeigten 39 Bilder im Kleinformat zusammengefasst.
Impressionen. Die Tour durch die Westalpen ans Mittelmeer dargestellt in 39 Bildern und jeweils in getrenntem Fenster angezeigt.
Reise in Bildern. Die in den Textteilen zur Illustration verwendeten ca 70 Bilder im Grossformat dargestellt.

Reise Etappen
Im Gegensatz zur sonst auf diesen Seiten üblichen Gliederung der Darstellung orientieren wir uns für einmal nicht an geographischen oder kulturellen Gegebenheiten, sondern übernehmen schlichtwegs das zeitliche Muster und beschreiben Tagesetappen:
Von Martigny zum Tunnelportal des Grand St-Bernard. Es war schon später Nachmittag, als ich Martigny Richtung Süden verliess, um möglichst weit am Col du Grand St-Bernard auf zu steigen. Bald schon hatte ich die Weinberge, dann die Aprikosenpflanzungen und schliesslich auch den Wald unter mir gelassen. Oberhalb des Tunnelportals fand sich ein guter Platz, um das Zelt aufzuschlagen.
Grand et Petit St-Bernard und Val d'Isère. Der erste Pass des Tages, der Grand St-Bernard (2473) wurde noch vor Sonnenaufgang erreicht und die lange Abfahrt nach Aosta war noch mit frischen Temperaturen verbunden. In Morgex verliess ich das Aostatal und erklomm den steilen Passo San Carlo (1971), welcher direkter nach La Thuile führt und einen Grossteil des Verkehrs umgeht. Nach dem Col du Petit St-Bernard (2188) ging es auf Nebenstrassen ins obere Isère-Tal, welchem ich bis in den gleichnamigen Wintersportort folgte.
Eine grossartige Etappe der Tour de France. Am dritten Tag stand eine der anspruchsvollsten Etappen der Tour de France auf dem Programm: Von Val d'Isère über den Col d'Iseran (2761) ins Val Cenis, wieder hoch von St-Michel du Maurienne auf den Col du Télégraphe (1570) und weiter über den Col du Galibier (2677) auf den Col du Lautaret (2058). Anschliessend war eine lange Abfahrt nach Briançon zu geniessen. Zugegeben ich war nicht so schnell wie die Fahrer der Tour, dafür mit vollem Gepäck aber ohne Doping!
Königsetappe: auf der Schotterpiste des Col du Parpaillon. Es wäre sicher einfacher gewesen, direkt dem Tal der Durance zu folgen, aber der kleine Umweg über den Col d'Izoard (2361) mit der anschliessenden Fahrt durch die Schlucht Combe du Queyras hat sich gelohnt. Höhepunkt des Tages und der Tour war jedoch die Querung des Col du Parpaillon auf grober Schotterpiste. In seinem stockdunklen auf ca 2640 m gelegenen Scheiteltunnel musste man blindlings auf gut Glück durch die grossen Wasserlachen fahren. Anschliessend stand eine tolle Abfahrt auf der Schotterpiste ins Tal der Ubaye an.
Durchs Tal des Verdon in die Provence. Um in die Provence zu gelangen, galt es noch einen letzten der grossen Pässe zu überwinden und ich wählte den direkt ins Verdon-Tal führenden Col d'Allos (2240). Nach dem Pass folgte ich dem Tal des noch jungen Flüsschen Verdon bis dieses hinter St-André-les-Alpes zum Lac de St-Julien-du-Verdon gestaut wird. Hier änderte sich der Charakter der Landschaft von alpin zu provençalisch. Nach dem sehenswerten Städtchen Castellane begann der Abschnitt durch die berühmte Schlucht des Verdon. Diese stellt eine der Touristenattraktionen ersten Ranges dar, was auch leidlich ausgeschlachtet wird.
Durch das Massif des Maures ans Mittelmeer. Zu Beginn des Tages genoss ich die Fahrt durch die malerisch auf Bergen oder deren Abhänge erbauten Städtchen der Provence, doch bald sollte der Verkehr in Richtung Strände der Côte d'Azur so stark werden, dass ich gerne wieder die Einsamkeit der Schotterpisten suchte. Diese geleiteten mich durch das recht urtümliche Massif des Maures, welches die Nähe zum Rummel komplett vergessen liess. Am Abend traf ich dann in Les Salines d'Hyères am Mittelmeer ein, dem vereinbarten Treffpunkt mit Sandra und ihrem Pferd Souhaila.
 
Val d'Entremont zw. Orsières und Liddes Val d'Entremont zwischen Orsières und Liddes
La Thuile am Col du Petit St-Bernard La Thuile am Col du Petit St-Bernard
Tal der Valloirette am Col du Galibier Tal der Valloirette am Col du Galibier
Serpentinen in der Südrampe des Col du Galibier Serpentinen in der Südrampe des Col du Galibier
St-André-d'Embrun und der Lac de Serre Ponçon St-André-d'Embrun und der Lac de Serre Ponçon
Wegweiser zum Col du Parpaillon Col du Parpaillon Hochtal von Chalp Tal von Chalp
Bergdorf St-Julien-du-Verdon Bergdorf St-Julien-du-Verdon
Steilabbruch im Tal des Verdon Tal des Verdon Boote auf dem Verdon bei Castellane mit Touristenrummel
   

Heinz Rüegger - 16.09.2007 HOME